Foto: STADLER Anlagenbau GmbH
Der neue Ballenauflöser WireX von Stadler steht bei der RCS-Gruppe in der Halle drei – direkt zu Beginn des Sortierungsprozesses.
Werne. Die RCS-Gruppe hat einen neuen Prototyp der Firma Stadler im Test, der das Handling von zu Ballen gepressten Pfandflaschen und -dosen revolutionieren könnte. Diese innovative Technologie verspricht, den bislang manuellen Prozess des Auftrennens der Ballen erheblich zu erleichtern.
Hintergrund der Anschaffung
Der Anstoß für die Anschaffung des „WireX“ war klar: RCS wollte das Verletzungsrisiko für die Mitarbeitenden minimieren, die Arbeitsprozesse erleichtern und die Effizienz steigern. Bisher mussten die Mitarbeiter des Entsorgungs- und Recyclingunternehmens die fest verschnürten Ballen mit Seitenschneidern per Hand öffnen. „So ein Ballen wiegt ca. 350 Kilogramm enthält ca. 15.000 Pfandflaschen und Dosen. Diese werden für den platzsparenden Transport unter hohem Druck zu einem Quader mit einer Kantenlänge von 80 bis 120 cm verpresst. Beim Auftrennen springen die Ballen explosionsartig auf. Dies birgt ein gewisses Verletzungsrisiko.“, erklärt Alexander Rimmer aus dem Geschäftsführer-Trio der RCS-Gruppe. „Die Sicherheit unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter steht für uns an erster Stelle! Daher haben wir uns sofort bereit erklärt den WireX zu testen.“
Hauptvorteile des Ballenauflösers
WireX zeichnet sich besonders dadurch aus, dass er die in Kreuzverdrahtung gebundenen Ballen sicher und effektiv öffnen kann. Dieses Alleinstellungsmerkmal ist für die RCS-Gruppe besonders vielversprechend. Ein weiterer Vorteil liegt in der Einsparung von Lagerfläche: Die Ballen müssen nicht mehr zwischengelagert werden. Denn die gelösten Flaschen und Dosen werden direkt in den Recyclingprozess überführt.
Mittels der neuen Stadler-Technologie erhofft sich die RCS-Gruppe diesen Arbeitsschritt deutlich effektiver gestalten zu können und Zeiten einzusparen. Die Möglichkeit, die Ballen direkt in die Sortieranlage zu transportieren, reduziert nicht nur den Lagerbedarf, sondern beschleunigt auch den gesamten Ablauf.
Erste Erfahrungen und Herausforderungen
Obwohl der Ballenauflöser das Potenzial hat, die Produktion von RCS maßgeblich zu verändern, zeigt der Testbetrieb, dass der Prototyp noch verbesserungswürdig ist. „Es ist noch zu früh, um die genauen Vorteile zu quantifizieren, da der Prototyp derzeit noch fehleranfällig ist“, erklärt Rimmer. Die Komplexität der Bedienung und das Fehlen einer deutschen Spracheinstellung stellen zusätzliche Herausforderungen dar. Diese würden eine einfache Handhabung erschweren.
Dennoch gibt es positive Rückmeldungen zur Unterstützung durch Stadler: Wartungen und Reparaturen werden bisher schnell und effektiv durchgeführt. Der rege Austausch mit dem Anlagenhersteller ermöglicht kontinuierliche Optimierungen. Stadler hat sich offen für Feedback gezeigt und arbeitet eng mit RCS zusammen, um die Funktionalität und Benutzerfreundlichkeit des Geräts zu verbessern.
Ausblick
Die RCS-Gruppe bleibt optimistisch, dass der Ballenauflöser nach den erforderlichen Anpassungen und Optimierungen ein bedeutender Fortschritt für das Recyclingunternehmen sein wird. „Wir sehen ein großes Potenzial in dieser Technologie, insbesondere im Hinblick auf die Verbesserung der Arbeitssicherheit und Effizienz unserer Prozesse“, so der Geschäftsführer. Sollte der Testbetrieb erfolgreich verlaufen, könnte WireX ein wichtiger Baustein in der Weiterentwicklung der Recyclingprozesse bei RCS werden und einen neuen Standard für die Sortierung von Pfandmaterialien setzen.