Der RCS-Geschäftsführer (links im Bild) begrüßt die thailändische Delegation sowie die Vertreter von GIZ und DPG bei der RCS-Gruppe in Werne. In einer Präsentation brachte Philip Asbach (siebter von links) den Besuchern die Abläufe des Pfandflaschenrecyclings näher und stellte das Unternehmen vor.
Werne. Am 6. November besuchte eine Delegation aus Thailand die RCS-Gruppe in Werne, um sich über das deutsche Pfandflaschenrecycling zu informieren. Die 25-köpfige Besuchergruppe setzte sich aus Vertretern thailändischer Organisationen (wie der Umweltbehörde und dem Verpackungsinstitut), der Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) und der Deutschen Pfandgesellschaft (DPG) zusammen. Da Thailand ein eigenes Pfandsystem etablieren möchte, war das Ziel des Besuchs, das deutsche System kennenzulernen und wichtige Einblicke in die Praxis zu gewinnen.
Die Delegation erreichte das Betriebsgelände an der Capeller Straße um 9:00 Uhr, wo sie von dem RCS-Geschäftsführer Alexander Rimmer sowie Henrik Francke und weiteren RCS-Mitarbeitern herzlich empfangen wurde. Nach einer einführenden Präsentation der DPG über das deutsche Pfandsystem stellte Philip Asbach, Leiter von Verkauf und Einkauf bei RCS, das Unternehmen vor und erläuterte die Rolle der RCS-Gruppe als einer der führenden Anbieter für recyceltes PET in Deutschland.
Einblicke in die Produktion: Vom Pfandartikel zum rPET-Flake
Im Anschluss begann ein Rundgang über das Betriebsgelände, bei dem die Delegation in vier Gruppen aufgeteilt wurde, um die komplexen Produktionsprozesse im Detail kennenzulernen. Jede Gruppe wurde von einem erfahrenen RCS-Mitarbeiter begleitet: Pascal Renner (Leiter Qualitätsmanagement), Cedric Steeg (stellv. Labor- und Produktionsleiter), Marcel Steinke (Stoffstrommanagement) und Philip Asbach (Leiter Verkauf und Einkauf).
In der Produktionsstätte konnten die Besucher die Verarbeitung gebrauchter Einwegpfandflaschen zu hochwertigen rPET-Flakes beobachten. Die erste Station führte die Gäste zum Ballenlager. Für den ökologischen und kostengünstigen Transport und eine einfache Lagerung wurden die Pfandartikel, wie Flaschen und Dosen, vorab in Ballenform gepresst. An der Sortieranlage verfolgte die Delegation den Prozess der Trennung nach Material und Farbe. Die klaren PET-Flaschen werden bei RCS zerkleinert und durchlaufen mehrere Wasch- und Sortiervorgänge, bevor sie als rPET-Flakes in BigBags verpackt oder in Silos gefüllt werden. Das so entstandene Recycling-Produkt kann bereits für die Herstellung von Folien und Verpackungsbändern verwendet werden.
Weiterverarbeitung zu lebensmitteltauglichem Regranulat
Nach diesem Rundgang wurden die Besucher mit einem Bus zum zweiten Produktionsstandort der RCS-Gruppe gefahren, wo aus den rPET-Flakes lebensmitteltaugliches Regranulat hergestellt wird. Dank der hohen Qualität dieses Regranulats kann es zu 100 Prozent für Verpackungen mit Lebensmittelkontakt genutzt werden und trägt damit zur optimalen Kreislaufwirtschaft bei.
Ein wertvoller Beitrag für die Kreislaufwirtschaft
Zum Abschluss des Besuchs betonte Alexander Rimmer, dass er stolz sei, von der DPG als Vorzeigeunternehmen für erfolgreiches Pfandflaschenrecycling und Kreislaufwirtschaft ausgewählt worden zu sein. „Für uns ist es eine Ehre, Teil eines internationalen Austauschs zu sein und unsere Expertise für eine nachhaltigere Zukunft zu teilen,“ erklärte Rimmer.
Der Besuch gab der thailändischen Delegation wertvolle Einblicke in die Abläufe und Technologien der RCS-Gruppe. Die gewonnenen Erkenntnisse könnten als Inspiration dienen, ein ähnliches System in Thailand aufzubauen und somit global die Kreislaufwirtschaft zu fördern.